In Marrakech gind es erstmal darum eine geeignete Bleibe zu finden, denn wir erwarteten ja Besuch! Markus Mutter Rita wollte eine Woche lang gemeinsam mit uns Marrakech und die Umgebung erkunden. Der südlich der Stadt gelegene Camping Ourika bietet neben Stellplätzen auch schöne Zimmer an, also erstmal hin und ansehen.
Auf dem Weg dorthin machen uns Geräusche aus dem Motorraum auf die Wasserpumpe aufmerksam, die wir erst vor knapp 2000km getauscht hatten. Ein Lagerschaden an dem Nachbauteil, das Ersatzteil war mit Rita auf dem Weg zu uns.
Nur schade, dass wir nicht standesgemäss mit dem Unimog zum Flughafen kommen konnten, sondern nach alternativen Ausschau halten mußten.
Der Einfachheit halber haben wir doch ein Taxi genommen.
Vor Ort zog sich die Einreiseprozedur für Rita in die Länge, wir hatten versäumt ihr den Namen des Hotels/Campings zu nennen und ohne diese Angabe kann man das Einreiseformular nicht vollständig ausfüllen. Ein netter Beamter erbarmte sich schließlich, trug irgendein Hotel ein und wenig später konnten wir Rita in den Arm nehmen. "Die wollten mich hier nicht reinlassen!" hieß es entrüstet.
Den Rest des Tages verbrachten wir nach einem kurzen Einkauf auf dem Markt mit entspannen, kochen und quatschen.
Spät am Abend trudelten auch Robert, Melli und Cosmo im Ourika Camp ein und gemeinsam machten wir uns am nächsten Tag auf den Weg in die Stadt.
Am späten Vormittag sind die Gassen noch leer.
Nach der Ankunft auf dem Platz Djemaa el Fna liessen wir uns durch die Souks treiben. Es ist ungefähr genauso laut und quirlig wie man es sich vorstellt und noch geruchsintesiver. Ganz besonders natürlich im Gerberviertel, wo die Tierhäute in verschiedenen Arbeitsschritten unter anderem mit Taubenkot tagelang in Betonbottichen eingelegt werden.
Die Arbeitsbedingungen spotten jeder Beschreibung.
Das Warenangebot in den verschiedenen Souks ist unvorstellbar gross, man fragt sich wer das alles kaufen soll. Keiner von uns hatte vorher soviele Lampen, Schlappen, Gürtel und was sonst noch alles gesehen.
Auf der Dachterasse eines Cafes genossen wir den Sonnenuntergang...
...um uns danach wieder ins Getümmel zu stürzen.
Djemaa el Fna (Platz der Geköpften) bei Nacht: Grillbuden, Saftstände, Wasserverkäufer, Schlangenbeschwörer und aufdringliche Henna-Künstlerinnen.
Nach einem weiteren Pausentag mit Pool, Ausruhen und Abschiedsgrillen mit den VW-Buslern trennten sich unsrere Wege. Wir fuhren mit reparierter Wasserpumpe ins nahe gelegene Ourika Tal, die drei anderen zog es nach Norden Richtung Fähre.
Mal sehen ob sich unsere Wege nochmal kreuzen, hoffentlich!
Das Ourika Tal ist ein Naherholungsgebiet für die Einheimischen, im malerischen Flusstal reihen sich die Grillbuden über Kilometer aneinander.
Die allgegenwärtigen Plastikstühle stehen am und im Bach, im Sommer sicher eine angenehme Erfrischung.Für die geplante Wanderung stärkten wir uns mit üppiger Tagine, Kefta und natürlich Minztee.
Wasserfälle sind in Nordafrika immer was ganz besonderes und hier gibt es gleich sieben. Doch der Weg dorthin ist steinig und relativ steil, nicht für jedermann so einfach zu bewältigen.
Oben angekommen gab es wieder Tee und einen schönen Ausblick ins Tal. Auch die Wasserfälle sind wirklich sehenswert, da hat sich der Aufstieg doch gelohnt.
Gekühlte Getränke fanden wir im Januar nicht so attraktiv.
Unten im Tal hatten wir Mühe uns die aufdringlichen Führer vom Hals zu halten, beim Gedanken an den Abstieg war es Rita allerdings doch etwas mulmig.
Da kam uns Tarzan(!) grade recht. Er wusste einen andern Weg : Nur schnell eine Leiter hinter dem Strauch hervorzaubern, kleiner Obulus an den Besitzer, und schon ging es auf angenehmem Pfad talwärts. Diesen Weg hätten wir wirklich nicht alleine gefunden, umso mehr hat es uns gefreut mit solchen Ausblicken belohnt zu werden.
Nach dem wir vor Ort keine geeignete Übernachtungsmöglichkeit gefunden hatten, machten wir uns auf den Weg talabwärts und hielten Ausschau nach einem Hotel. Gesucht, gefunden: Top Ourika, Übernachtung mit Frühstück im einfachen, aber sauberen Zimmer und Camping auf dem Hof.
Auf dem Rückweg nach Marrakech machten wir halt zum Einkaufen. Bilder vom Markt gab es ja schon reichlich, darum hier mal eins vom Parkplatz.
Der Martkt in Tahnaout ist einer der größten in der Gegend, entsprechend hoch ist das Verkehrsaufkommen.
Nachdem alle Besorgungen erledigt waren, steuerten wir den nördlicher gelegenen Camping Relais de Marrakech an. Für unseren Gast gab es hier ein gut ausgestattetes Beduinenzelt als Unterkunft.
Wir hatten uns schnell eingelebt und auch Rita gewöhnte sich an das Camperdasein.
Bei unserem zweiten Ausflug in die City besuchten wir das Musee de Marrakech und die Koranschule Medersa Ben Youssef.
Musee de Marrakech
Die Ähnlichkeiten mit der Alhambra sind nicht zu übersehen.
Koranschule
Wir fanden Marrakech spannend, wuselig, schön, laut, manchmal gefährlich(besonders die Rollerfahrer, die auch mitten im Souk nicht vom Gas gehen), nicht ganz typisch füt Marokko, doch in jedem Fall lohnend.
Die Woche mit Markus Mutter verging wie im Flug und wir haben sie sehr genossen.
Umso schwerer fiel es uns mal wieder Abschied zu nehmen, das kommt bei unserer Reise doch recht häufig vor. Man gewöhnt sich aber nicht wirklich daran.